Return to Seychelles - Juli 2024

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Suse
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Re: Return to Seychelles - Juli 2024

Beitrag von Suse »

Klara hat geschrieben: 05 Okt 2024 12:19
Cherry hat geschrieben: 04 Okt 2024 23:41
Auf meinem Weg entlang des Strandes wurde ich dann von dieser doch recht imposanten Bude überrascht, die sich ziemlich phantasievoll links und rechts des Pfades ausgebreitet hatte. Dazu lief im Hintergrund auch ein extrem lauter Generator, wann immer ich daran vorbei gekommen bin. Auch hier das Phänomen, dass sich viele der anwesenden Touristen hiervon nicht irritieren liesen :roll:
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Beeindruckend, das pralle Leben. Jubel, Trubel, Heiterkeit am Strand. Aber getränkemäßig gut sortiert. Sieht für mich aus wie Takamaka rechts im Bild. Kann man sich den Besuch dann schön trinken und sich mit dem Elektro Buggy zurückfahren lassen. Hat doch auch was. Danke für die eindrucksvollen Fotos. Ich dachte erst, ist halt jetzt voller auf der Insel, aber die Realität übertrifft meine Vorstellungen ja bei weitem.
LG
Klara
Klara, ich schmeiß mich weg :lol: :lol: :lol: Ich hatte den selben Gedanken.

Wir sind ja gerade erst aus England zurück und ich mußte erstmal alles nachlesen. Paradoxerweise habe ich einen Riesenspaß an diesem Reisebericht, ganz großes Kino.

Erstmal müssen wir jetzt die La Dickmann-Werbesendung nachholen, damit wir auf dem neuesten Stand zur autofreien Insel sind.
Wenn du keine Kokosmilch hast, machste einfach normales Wasser.
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Cherry
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Re: Return to Seychelles - Juli 2024

Beitrag von Cherry »

Der Ausblick vom Pfad auf das Meer gestaltete sich nicht viel anders als bei meinem früheren Aufenthalt, wenn man von der aufgereihten Perlenkette, die hier zufällig gerade vorbeizog, mal absieht.

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Dass hier und da auch mal etwas Müll, wie z. B. leere Getränkeflaschen aus Kunststoff oder ähnliches herumlag, war nichts neues, ebenso Kitesurfer, die am Traumstrand ihre Runden zogen, Touristen auf Granitfelsen herum kletternd, Touristen, die allen möglichen Krimskrams wie Taschen, Tücher, Kleidung, Badesachen etc. in Bäume hängen oder auch ihre nasse Kleidung und Badesachen zum Trocknen auf den Felsen ausbreiten, um dem geneigten anderem Urlauber so auch noch ein weiteres, tolles Motiv zum Fotografieren zu bieten oder damit er sich aber auch einfach nur des Anblicks erfreuen kann.

Neu war aber definitiv, dass auch Baumüll hier seine letzte Ruhestätte gefunden zu haben schien. Optisch wirkte er jedenfalls so, als würde er hier schon länger sein Dasein fristen…

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Auf einem meiner Rückwege wurde ich einmal von zwei Jugendlichen überholt, einer davon mit einer leeren Getränkeflasche aus Kunststoff in der Hand. Nicht allzu weit vor dem Ende des Pfads lag mitten auf dem Weg 1 große, leere Plastikflasche.
Ich war gespannt, wie die Jungs darauf reagieren würden. Derjenige ohne Flasche kickte sie erst mal etwas vor sich her um sie dann aufzuheben und mit sich zu nehmen. Es schien bei den jungen Leuten in Punkto Umweltschutz mittlerweile doch auch schon ein Umdenken zu geben, dachte ich so bei mir. Bis er die Flasche nach ca. 20 Metern über einen dünnen, langen Ast stülpte, der links neben dem Pfad aus dem Boden ragte.
Keine 10, 15 Meter weiter, am Ende des Pfads angekommen, stand auf der rechten Seite eine große, grüne Mülltonne, wo der andere Teen den Deckel anhob und seine Flasche darin entsorgte. Es wäre seinem Kumpel also ein leichtes gewesen, die von ihm aufgehobene Flasche noch diese paar Meter weiter mitzunehmen um sie dann auch in diese Tonne zu werfen, denn es war offensichtlich, dass sie ihnen bekannt war.
Sie sind wohl doch noch nicht soweit… sodann mein Resümee :roll:


Ich frage mich, ob diese Schutzmauer gegen die Abtragung des Strandes auch schon vor 8 Jahren da war? Ich kann mich nicht mehr daran erinnern.

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Zuletzt geändert von Cherry am 05 Okt 2024 20:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Return to Seychelles - Juli 2024

Beitrag von foto-k10 »

Cherry hat geschrieben: 05 Okt 2024 18:06 Ich frage mich, ob diese Schutzmauer gegen die Abtragung des Strandes auch schon vor 8 Jahren da war? Ich kann mich nicht mehr daran erinnern.
Ob genau dieses Stück Schutzmauer, weiß ich nicht. Aber es gab schon vor mind. 16 Jahren ein oder zwei Schutzmauern an der Source d'Argent.
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mr.minolta
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Re: Return to Seychelles - Juli 2024

Beitrag von mr.minolta »

Die Mauer ist wesentlich älter und damit gewissermaßen "Originalzubehör", so häßlich sie auch ist!

Ich sah sie vor Ort schon 1997 und fand sie eben auch im Bildband von Michael Friedel aus 1995.

Sie sollte seit mindestens 30 Jahren dort stehen.
Zuletzt geändert von mr.minolta am 05 Okt 2024 18:54, insgesamt 1-mal geändert.
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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Pico
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Re: Return to Seychelles - Juli 2024

Beitrag von Pico »

Danke Cherry für deinen schonungslosen Lagebericht.

Ich kann nicht mal sagen dass mich deine Beschreibungen und Fotos erschrecken. Sie schockieren mich.
2016, mein letzter Besuch auf La Digue, war es schon zu viel für mich. Da habe ich Abschied von der Insel genommen.
Dein Bericht bestätig mir erneut, dass ich La Digue tatsächlich nie wieder besuchen möchte.
Dem Klientel dass das noch in Ordnung oder sogar toll findet möchte ich auch nicht begegnen.

Sogar ein Armbändchen für´s Union Estate... unfassbar, wer hätte das jemals gedacht.

Wirklich wirklich schade um diese einst traumhafte Insel mit alle ihren atemberaubenden Naturschönheiten. :cry:
Cherry
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Re: Return to Seychelles - Juli 2024

Beitrag von Cherry »

Nachdem es so langsam aber sicher dem Abend zuging, der Strand hatte sich schon ziemlich geleert und ich dachte auch daran, so langsam aufzubrechen, da wurde es unerwartet noch mal etwas trubelig. Ich schaute mich um und sah eine größere Gruppe Einheimischer mit ihren Kindern. Für mich war gleich klar, dass die Anse Source D'Argent nun ihnen gehörte und ich hatte es ihnen wirklich gegönnt :)


So fiel es mir auch nicht weiter schwer für heute Adieu zu sagen, zumal ich auch noch ein weiteres Ziel für den heutigen Abend im Kopf hatte.

Da es heute schönes Wetter gewesen war, rechnete ich auch mit einem schönen Sonnenuntergang und wählte als Aussichtspunkt den Anse Severe.

Eine Unterkunft mit direktem Blick darauf oder auch bei einem schönen Abendessen von einem geeignete Restaurant aus, kann hier schon auch einen Pluspunkt darstellen. Deswegen wohl auch der angedachte Plan eines Investors, auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Anse Severe einen großen Hotelkomplex zu bauen, den ganzen Berg hoch. Sofern sich Gerüchte hierüber bewahrheiten sollten(?)

Das würde La Digue sicher gut tun :)
*Ironie off*


Jedenfalls wurde ich an diesem Abend nicht enttäuscht und das Farbspektakel konnte sich von einer Minute auf die andere auch schlagartig ändern :D

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Das erste und zweite Bild entstand tatsächlich in der ein und gleichen Minute. Das dritte Bild 2 Min. und das letzte Bild 3 Min. später (lt. Fotoanzeige).


Eigentlich würde ich mit diesen Bildern meinen heutigen Urlaubstag gerne schließen.

Zu Anfang meines Reiseberichts hatte ich aber ja geschrieben, dass noch unerwartete Begegnungen der tierischen Art auf mich zukommen würden. Und das innerhalb von 24 h. Und diese 24 h sollten genau heute Abend beginnen… :D
Cherry
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Re: Return to Seychelles - Juli 2024

Beitrag von Cherry »

foto-k10 hat geschrieben: 05 Okt 2024 18:32 Ob genau dieses Stück Schutzmauer, weiß ich nicht. Aber es gab schon vor mind. 16 Jahren ein oder zwei Schutzmauern an der Source d'Argent.
mr.minolta hat geschrieben: 05 Okt 2024 18:50 Die Mauer ist wesentlich älter und damit gewissermaßen "Originalzubehör", so häßlich sie auch ist!

Ich sah sie vor Ort schon 1997 und fand sie eben auch im Bildband von Michael Friedel aus 1995.

Sie sollte seit mindestens 30 Jahren dort stehen.

Jetzt, wo Ihr es sagt…

Ich fand eh, dass das Foto irgendwie fast schon etwas nostalgisch wirkt :D
So von den Farben her, an denen ich nichts geändert habe.
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Suse
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Re: Return to Seychelles - Juli 2024

Beitrag von Suse »

Da Du ja gesagt hast, Du hast nichts dagegen, wenn die ZDF-Sendung in Deinem Reisebericht thematisiert wird, sag ich hier nochmal meinen Eindruck dazu. Ich finde auch nicht, daß es sich lohnen würde, dafür einen Beitrag in der Medien-Rubrik aufzumachen, denn so dolle wars ja wirklich nicht. Die Aufnahmen waren geschickt frühmorgens gemacht, daß man dachte, oh, wie schön menschenleer.

Klar, Torsten Dickmann ist sozusagen der Anchorman im deutschen Fernsehen, wenns um die Seychellen geht, was ein bißchen schade ist, denn das lenkt den Fokus immer auf das Tourismusthema. Auch die anderen vorgestellten Auswanderer krebsten mehr oder weniger ja irgendwie in der Tourismusbranche herum. Abgesehen von dem Seychellois-Deutschen Pärchen vom Beau Vallon, die ich gut etabliert fand.

Es würde so viele Personen mit vorzeigewürdigen Projekten im Tier- oder Umweltschutz geben, die ein bißchen Promo gut gebrauchen könnten, aber vielleicht bekommen die ihren Auftritt ja noch. Oder auch Leute mit richtig interessanten Lebenswegen und Vorgeschichten, die unter teils kuriosen Umständen auf den Inseln gelandet sind, wie z.B. die Frau, die eine der Strandbars an der Sévère betreibt, womit ich dann auch wieder beim Reisebericht wäre.

Die ersten Fotos eingangs des Reiseberichts von der Sévère haben mich doch noch getroffen, auch wenn ich dachte, mit dem Thema durch zu sein. Aber trotzdem tut das immer noch weh, wie da alles zugezimmert wird und die Insel immer mehr von dem verliert, was sie mal ausgemacht hat. Jetzt sehen die Seychellen aus wie die Karibik, bloß ohne das Lebensgefühl. Das ist alles Kommerz geworden, von vorn bis hinten.

Die Grand Anse sieht irgenwie verlottert aus, das ist mir auf der letzten Reise schon aufgefallen, umgefallene Schilder, diese Palmwedelhütten, die ja ziemlich schnell vergammeln, der Müll. An der Cocos lag damals ein riesiger Flaschenberg, ätzend.

Naja, und die Source, ehrlich, da mußte ich jetzt schon fast lachen. Das Ding ist sowas von durch. Wie kann man so dumm sein. Oder ich erwarte zuviel, kann auch sein. Aber mal ehrlich, was war denn das Besondere an den Seychellen? Die granitgesäumten Strände. Alles andere gibts anderswo auch und besser, vor allem die karibische Leichtigkeit. Und was machen die? Pflastern das zu, daß man den Granit gar nicht mehr erkennt zwischen all den Hütten, Wäscheleinen und wasweißich. Ich habe auf Deinen Fotos Stellen erkannt, auf denen ich mal einsam zwischen zwei Felsen im Schatten gelegen habe, da steht alles voll jetzt.

Vor Jahren gabs hier mal einen Beitrag, wo sich jemand beschwert hat, daß ihnen an der Source die Plauze eines sturen Sonnenbadenden im Weg herumlag, die sie dann zuhause aus den Fotos herausretuschieren mußten. Das entlockt mir ja nun irgendwie ein gehässiges Kichern, wenn ich mir vorstelle, was die heute sagen würden. :wink: Aber diese Leute sind sicher lange weitergezogen, so wie die Influencer und Reiseblogger, denen ich eine erhebliche Mitschuld gebe, daß das alles so geworden ist. Und die l'Union Estate steht ja erst noch vor den großen Veränderungen mit Kletterfelsen und Offroad-Buggys und was da noch alles geplant war.

Ich war ja immer der Meinung, ich würde irgendwann in ferner Zukunft nochmal hinfahren, um zu schauen, wie es sich verändert hat. Jetzt geht es mir wie Pico, dank solcher Reiseberichte wie Deinem weiß ich, daß ich wohl doch eher nie wieder nach La Digue fahren werde. Der Anblick dokumentiert das alles sehr gut, das muß man gar nicht mehr selbst anschauen gehen. Daher nochmal vielen Dank für Deine Mühe, das so ausführlich zu beschreiben. Ich bin auch richtig gespannt, wie es weitergeht und was Du noch so alles erlebt hast.
Zuletzt geändert von Suse am 06 Okt 2024 12:33, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Return to Seychelles - Juli 2024

Beitrag von Cherry »

Suse hat geschrieben: 06 Okt 2024 01:23 Vor Jahren gabs hier mal einen Beitrag, wo sich jemand beschwert hat, daß ihnen an der Source die Plauze eines sturen Sonnenbadenden im Weg herumlag, die sie dann zuhause aus den Fotos herausretuschieren mußten. Das entlockt mir ja nun irgendwie ein gehässiges Kichern, wenn ich mir vorstelle, was die heute sagen würden. :wink: Aber diese Leute sind sicher lange weitergezogen, so wie die Influencer und Reiseblogger, denen ich eine erhebliche Mitschuld gebe, daß das alles so geworden ist.
Tatsächlich wurde ich auf den Inseln 3x darauf angesprochen, dass ich doch Werbung für die Seychellen, bzw. für La Digue und Praslin, machen und sogar noch Geld damit verdienen könnte. Es gäbe viele, die so was machen.

Ob sie das nun nur allgemein so daher sagten oder hier tatsächlich auch weiter in die Tiefe gegangen wären, also auf sich selber bezogen oder evtl. sogar mit Vermitteln eines Kontaktes, kann ich jetzt nicht beurteilen. Ich hatte mich da gar nicht weiter auf dieses Thema eingelassen oder nachgefragt. Auch, weil für mich sowas sowieso nicht in Frage käme.
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foto-k10
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Re: Return to Seychelles - Juli 2024

Beitrag von foto-k10 »

Cherry hat geschrieben: 05 Okt 2024 20:40 Jetzt, wo Ihr es sagt…

Ich fand eh, dass das Foto irgendwie fast schon etwas nostalgisch wirkt :D
So von den Farben her, an denen ich nichts geändert habe.
Hier ist ein Foto von einem anderen Bereich der Mauer, abends bei Flut fotografiert.
Und in dem Bereich, an dem Dein Foto entstanden ist, habe ich Sand bis an die Mauer in Erinnerung ...

Auf-der-Mauer.jpg
Auf-der-Mauer.jpg (135.22 KiB) 3665 mal betrachtet


Und die Hütte an der Grand Anse:
2022 war ein Grillstand und Saftverkauf an der Ruine eines Farmhauses, also eher am Ende des Strandes.
Verwechsle ich das mit der Petit Anse???
Cherry
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Re: Return to Seychelles - Juli 2024

Beitrag von Cherry »

foto-k10 hat geschrieben: 06 Okt 2024 13:23 Hier ist ein Foto von einem anderen Bereich der Mauer, abends bei Flut fotografiert.
Und in dem Bereich, an dem Dein Foto entstanden ist, habe ich Sand bis an die Mauer in Erinnerung ...
Direkt an dieses Mauerstück kann ich mich nicht erinnern. Aber ich meine schon, hier oder da auch noch so was gesehen zu haben.
Am einfachsten wäre es doch, an diesem anderen Mauerstück den fehlenden Sand mit neuem aufzufüllen aber möglicherweise würde er Meer dann eh wieder nach und nach weggespült…?
foto-k10 hat geschrieben: 06 Okt 2024 13:23 Und die Hütte an der Grand Anse:
2022 war ein Grillstand und Saftverkauf an der Ruine eines Farmhauses, also eher am Ende des Strandes.
Verwechsle ich das mit der Petit Anse???
An eine solche Ruine eines Farmhauses an der Grand Anse kann ich mich definitiv nicht erinnern. Du meinst aber schon direkt am Strand :roll:
Ob das möglicherweise an der Petit Anse steht, kann ich nicht sagen, weil ich diesem Strand bei meinem jetzigen Aufenthalt keinen Besuch abgestattet hatte.
Cherry
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Re: Return to Seychelles - Juli 2024

Beitrag von Cherry »

:shock: , :shock: :shock: , :shock: :shock: :shock:

Die Intensität der tierischen Aufeinandertreffen ließe sich in etwa so beschreiben, in dieser Reihenfolge.

Dies aber nicht, weil ich in der Hinsicht jetzt besonders ängstlich wäre, sondern eher auf den Überraschungsmoment bzw. insbesondere bei den letzten beiden Begegnungen auf meine Ungläubigkeit bezogen.
Cherry
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Re: Return to Seychelles - Juli 2024

Beitrag von Cherry »

:shock:

Am Abend, nach dem Sonnenuntergang zurück in meiner Unterkunft, wartete die erste, kleinere aber doch noch relativ unspektakuläre Überraschung auf mich.

Die Türe zum Bad geöffnet und das Licht angemacht, fiel mein Blick auch schon direkt auf eine ziemlich große, dunkle Spinne mit langen Beinen, und das ziemlich nahe direkt neben der Toilette. So wie es sie auch in D gibt, wobei ich persönlich den Eindruck habe, dass ich sie bei uns immer seltener zu Gesicht bekomme. Erst kürzlich saß aber so ein Exemplar bei mir in der Küche auf der Wand.

Ich bugsiere solche Besucher üblicherweise immer nach draußen aber da es schon Nacht war und ich mir nicht sicher war, ob sie mir vielleicht nicht wieder entgegen geflogen kommt, wenn ich im Dunkeln nichts sehe, beließ ich es erst mal dabei. Vermutlich würde sie eh das Weite vor mir suchen und ich würde sie bei Tageslicht raussetzen.

Aber nichts da… stur und regungslos blieb sie an der gleichen Stelle sitzen und ließ sich von mir in keinster Weise aus der Ruhe bringen.
Weder, als ich es dann doch wagte, die Toilette zu benutzen, noch als ich regelmäßig an ihr vorbeiging um ans Waschbecken zu kommen, noch als ich die Dusche aufsuchte und mit den Handtüchern hantierte. Gedanklich war ich dann schon beim Abendessen und wollte diese Zeit erst mal noch abwarten.

Wann auch immer ich die kommenden 3 Stunden einen Blick ins Bad warf oder es nutzte, die Spinne saß immer auf dem gleichen Fleck.
Nur in der Zwischenhalbzeit hatte sie sich 1x um 360 °C gedreht um so weiter zu verharren.

Ok, dachte ich. Machen wir einen Deal. Ich tu Dir nichts, Du tust mir nichts und ich berechnete in etwa den Abstand zu ihr, wenn ich nachts vom Schlafzimmer aus im Dunkeln zur Toilette tappe, so dass ich nicht doch auf sie treten würde.
Hierfür musste ich einen etwas größeren Bogen einplanen, so meine Feststellung.

Letztendlich hatte sich das Problem dann aber doch in Luft aufgelöst. Und mit ihm offensichtlich auch die Spinne. Jedenfalls war sie auf einmal nicht mehr da. Ich konnte sie auch nirgendwo anders entdecken. Die Fenster sowie Türen zum Bad waren die ganze Zeit über geschlossen.

Neugierig geworden, wo sie nun wohl steckt, holte ich meine Taschenlampe hervor und leuchtete alle Winkel aus, die es im Bad gab, sogar das nach hinten geöffnete Toilettenunterteil blieb hierbei nicht ausgespart, aber nichts. Da kam mir der Gedanke, dass sie vielleicht auch den schmalen Spalt zwischen Fußboden und Türe zu meinem Schlafzimmer genutzt haben könnte und sich nun dort befand. Ein allgemeiner Blick in diesen Raum erbrachte aber keine Erkenntnis darüber und ich wollte dann auch gar nicht mehr so genau wissen, wo sie jetzt steckt und schon gar nicht, ob sie vielleicht nicht sogar unter meinem Bett lauerte…

Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß, so dann meine Devise…

Bild
Zuletzt geändert von Cherry am 06 Okt 2024 23:09, insgesamt 1-mal geändert.
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mr.minolta
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Re: Return to Seychelles - Juli 2024

Beitrag von mr.minolta »

Pico hat geschrieben: 05 Okt 2024 18:52 Danke Cherry für deinen schonungslosen Lagebericht.
Und ich liefere mal noch einen dazu:

Wenn man "La Digue Unterkünfte" googelt, erscheint die Schaltfläche "120 Unterkünfte ansehen".

120?

Das waren mal 12 oder so und man kannte jede einzelne. Ich will mich jetzt gar nicht mehr echauffieren, das hab ich ja längst hinter mir, aber 120? Das ist so dermaßen krank, daß es schon wieder geil ist, oder?

Könnte ja sogar Weltrekord sein. 120 Hotels/Pensionen auf 9,8 Quadratkilometerchen. Abzüglich des Restwaldes, den sie noch übriggelassen haben...
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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Re: Return to Seychelles - Juli 2024

Beitrag von Cherry »

:shock: :shock:

Am nächsten Tag, ich war früher als sonst aufgewacht, stand ich auf, zog im Schlafzimmer die Vorhänge bei Seite und öffnete, so wie jeden Morgen, Türe und Fenster zur Terrasse um frische Luft und die Sonne herein zu lassen. Der Blick nach draußen schien wieder einen schönen und sonnigen Tag zu verheißen.

Zurück, am Bett vorbei, Richtung Bad, schaute ich noch einmal kurz zurück um mich dann Richtung Bad zu begeben. Ich kann nicht sagen, was es war, das mich aus einem unerfindlichem Grund gleich noch ein weiteres mal dazu veranlasste, zurückzublicken. Unbewußt hatten meine Sinne wohl etwas registriert, das bei mir selber aber noch nicht angekommen war.

Und da sah ich es… Auf meinem Nachttisch sitzend.
OMG :shock: :shock: :shock:

Ich kam mir regelrecht vor wie in einem dieser Disney Zeichentrickfilme, wo der Protagonist überdimensional große Stielaugen bekommt, mit mehreren Fragezeichen über dem Kopf und irgendwelchen Hupgeräuschen im Hintergrund, wenn er in eine ungläubige Situation gerät :lol:

Da saß ein Rieseninsekt, und ich übertreibe jetzt nicht, wenn ich schreibe, dass es an die 6 bis 7 cm lang war, an die ca. 2 cm breit und dazu mit langen Fühlern ausgestattet. Was mich im ersten Moment auch noch nicht weiter aus der Ruhe gebracht hätte.

Bei etwas Näherkommen erkannte ich jedoch, dass es sich bei diesem Insekt um eine riesige Kakerlake handelte, in XXXL-Format!!!

Ich weiß von Riesenkakerlaken, die sehr dunkel gefärbt sind mit einer Art geriffeltem Gliederkörper ohne Flügel (ich habe nochmal im Internet nachgesehen, z. B. sogenannte Madagascar Fauchschaben, die 4 bis zu 10 cm lang werden können, die aber in anderen Gegenden beheimatet sind).
Aber dass es so riesige Kakerlaken gibt, die so aussehen, wie die normalen Kakerlaken, wie sie auch in D bekannt sind, in einem eher hellerem Farbton, das hatte ich nicht gewußt.

Noch dazu auf den Seychellen und dann ausgerechnet in meinem Schlafzimmer auf dem Nachttisch…. Wenigstens war es nicht der Nachttisch, der direkt an meinem Kopfende stand, sondern der auf der anderen Seite des Bettes. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie bereits in meinem Zimmer war, bevor ich die Tür und Fenster geöffnet hatte.

Ok, dachte ich. Das will nun gut überlegt sein… was mache ich?

Mein erster Impuls war, mein Handy zu schnappen und ein Foto davon zu machen.
Das Handy befand sich aber im Raum nebenan und ich konnte nicht abschätzen, ob das Viech sich just in der Zeit aus dem Staub macht und sich dann blitzschnell irgendwo im Schlafzimmer in einer Ritze versteckt. Die würde ich nie wieder finden oder einfangen können. Somit hatte ich diesen Gedanken gleich wieder verworfen.

Natürlich wollte ich aber auch keine Riesenkakerlake irgendwo in meiner Unterkunft haben! Und schon gar nicht in meinem Schlafzimmer und schon gleich dreimal nicht unter meinem Bett!!!

Guter Rat war also teuer. Auch wunderte ich mich, dass sie bei Tageslicht da saß und sich nicht gleich aus dem Staub gemacht hatte, nachdem ich die Gardinen geöffnet hatte. Aber das konnte sich alles noch ändern…

Somit fiel auch meine bei großen Spinnen angewandte übliche Methode raus, ein Glas zu benutzen, um sie damit ins Freie zu befördern.
Der Weg war mir einfach zu lang hin und zurück.

Da fiel mir mein Zahnputzbecher aus Kunststoff im Bad ein, den ich mir zu Beginn im Supermarkt gekauft hatte. Ihn zu holen, wäre die schnellste Option, auch auf das Risiko hin, dass das Viech in der Zeit weg war. Keine hektischen Bewegungen machend, schlich ich vorsichtig ins Bad und schnappte mir den Becher. Ebenso tapste ich vorsichtig wieder zurück und bewegte mich gaaanz langsam auf den Nachtschrank mit der Kakerlake zu. Immer damit rechnend, eine Bewegung oder einen Schritt zuviel zu riskieren. Aber mein Plan ging auf… Als ich den Becher ganz langsam direkt über ihr in Position gebracht hatte und mich noch immer wunderte, dass sie noch immer ganz reglos dasaß, stülpte ich den Becher auch schon blitzartig über sie. Ha! Hab ich Dich!

Aber was war das? Hatte ich mich zuvor doch noch gewundert, dass die Kakerlake bis dahin keinerlei Regung gezeigt hatte, ging sie plötzlich ab wie Schmidts Katze. Oh man, hatte die in dem Becher getobt, wie ein Tornado ging sie ab. Da hat es regelrecht gepoltert und gerappelt da drin! Was mich dann auch schon vor das nächste Problem stellte. Da es sich nicht um Glas sondern ja nur um einen Plastikbecher, wenn auch in stärkerer, solider Qualität, handelte, hätte sie den Becher umgeworfen, sobald ich ihn losgelassen hätte. Ich hatte versuchsweise mit meiner Kraft mal etwas nachgelassen, den Becher fest nach unten zu drücken und sofort wackelte das ganze Teil als sie auch schon begann, ihren Kopf unten durchschieben zu wollen, die Fühler ragten schon nach draußen. Aber nichts da!

Wie also an das zweite Utensil gelangen, das ich benötigte und welches sich auf der anderen Seite des Bettes auf einem Tisch befand und was ich zuvor nicht bedacht hatte, weil ich mit so einer Kraft dieser Kakerlake nicht gerechnet hatte? Einer laminierten Informationsseite.

Mein Blick fiel auf die Nachttischlampe vor mir und trotz eingestecktem Kabel, reichte die Kabellänge dafür aus, sie auf dem Becher abzustellen, wobei ich aber erst noch meine Zweifel hatte, ob sie der Kakerlake standhalten würde, so leicht, wie die Lampe war. Aber es hielt.

Sodann das laminierte Infoteil geschnappt, vorsichtig unter den Becher geschoben und mit diesem Teil samt Becher darauf, weit von mir weggestreckt und noch im Pyjama, durch den Garten gelaufen, vor bis zur Straße und hier ein paar Meter weiter das Individuum in einem trockenen Regenkanal entlassen. Gut, dass es noch so früh am Morgen war und mich somit hoffentlich niemand dabei beobachtet hatte.
Meine wirklich sehr netten Gastgeber hätte ich ungerne damit kompromittieren wollen, was hätten sie auch tun oder sagen sollen?

Was mir allerdings noch durch den Kopf ging, ob die bei meiner Ankunft gesichteten kleinen, hellen Kakerlaken die gleichen waren aber halt noch klein? Somit wäre nicht ausgeschlossen, dass sich auch noch weitere Kakerlaken dieser Größe in meiner Unterkunft befinden könnten…

Aber auch hier half nur das Motto - Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß…

Ab da deponierte ich sämtliche Lebensmittel nur noch im Kühlschrank, wo sie, hoffentlich, relativ sicher vor ihnen sein würden.

Zudem zog ich ab da auch immer gleich den Reißschluss meines Koffers zu, nachdem ich etwas aus ihm entnommen hatte. Davor war das Oberteil immer nur aufgelegt und der Koffer wurde von mir nur geschlossen, wenn ich die Unterkunft verlassen hatte.
Nicht, dass mich, zurück in Deutschland, hier vielleicht noch eine weitere Überraschung erwarten würde…
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